SILENCE

series / 2023 / silver gelatin print / different sizes / Japan

Koraku-en garden, Okayama, Japan

Kenroku-en garden, Kanazawa, Japan

 Ginkaku-ji garden, Kyoto, Japan

 Yoshiki-en garden, Nara, Japan

Kenroku-en garden, Kanazawa, Japan

Ausgangspunkt der Arbeit silence ist ein neunwöchiger Aufenthalt 2023 in Japan. In dieser Zeit habe ich immer wieder Japanische Gärten aufgesucht und in diesen fotografiert. 

Betritt man einen Japanischen Garten so wechselt man in eine andere Welt, in der die Gesetzmäßigkeiten von Zeit aufgehoben werden. Die Gärtner nutzen die Täuschung als Teil ihrer Gestaltung, sie überzeugen und verführen die Betrachter*innen in einen imaginierten Raum. Jedes kleinste Detail ist bewusst gesetzt und entschieden. Einen Garten zu komponieren wird in Japan als die Kunst des Steinsetzens ichi-date-so bezeichnet. Priester, die Steine setzten, führten geomantische Prinzipien in die Japanischen Gärten ein. Man glaubte, dass das Setzen der Steine die Macht hat, das Glück der Anwohner zu beeinflussen und sogar das Böse abzuwehren. Das Verlegen von Steinen konnte dagegen Krankheit und Unglück bringen.

Viele der Bäume wurden zum Teil mit riesigen Holzstützen stabilisiert. Oftmals dominierte das Bild der Stützen und schuf so eine Form der Verletzlichkeit. Alte Bäume, die sich teilweise auflösten, waren partiell mit Stoff umwickelt und wurden am Zerfall gehindert. Bäume, die den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima überlebt hatten, wurden durch Hanfseile, die um den Stamm laufen, gekennzeichnet und verehrt.

Die entstandenen Baum- und Steinportraits sind Zeitbehälter, in denen sich Zeit als geschichtlicher Prozess materialisiert.


The starting point for the work »Silence« is a nine-week stay by the artist Silke Panknin in Japan 2023. During this time, she repeatedly visited Japanese gardens and took photos in them.

When you enter a Japanese garden, you enter another world in which the laws of time are suspended. The gardeners use the illusion as part of their design, convincing and seducing the viewer into an imagined space. Every little detail is consciously placed and decided. In Japan composing a garden is called the art of stone setting (ichi-date-so). Stone-setting priests introduced geomantic principles into the Japanese Gardens. Placing the stones was believed to have the power to influence the luck of local residents and even ward off evil. Laying stones, on the other hand, could bring illness and misfortune.

In the gardens, Panknin mostly photographed trees, some of which were stabilized with huge wooden supports. The image of the supports often dominated, creating a form of vulnerability. Old trees that were partially disintegrating were partially wrapped with fabric and prevented from decaying. Trees that survived the dropping of the atomic bomb on Hiroshima were marked and venerated by hemp ropes running around the trunk.

Panknin’s tree and stone portraits are time containers in which time is a historical process materialized.





© 2025 Silke Panknin . all rights reserved . imprint . privacy policy